Prof. Dr. Kurt Dialer

(1920 - 2016)

Technische Chemie

Am 23. März 2016 starb Prof. Kurt Dialer, emeritierter Ordinarius für Technische Chemie der TUM, im Alter von 95 Jahren.

Kurt Dialer, geboren in Zell am See, Österreich, studierte in Innsbruck Chemie, promovierte dort nach Kriegsende bei Prof. Erika Cremer und arbeitete anschließend als Assistent am chemischen Institut bei Prof. Franz Patat. Von 1948 bis 1952 war er in der Forschungs- und Entwicklungsabteilung der Firma Hoffmann La-Roche in Basel tätig. 1952 folgte er seinem Mentor Patat, der an die TH Hannover gewechselt hatte; 1953 wurde er für das Fach Technische Chemie habilitiert und übernahm 1955/56 die Vertretung des Hannoverschen Lehrstuhls, nachdem Patat einen Ruf an die TH München angenommen hatte.

1956 ging Dialer erneut in die Industrie: Bei der Hoechst AG war er an der reaktionstechnischen Entwicklung und der verfahrenstechnischen Gestaltung neuer petrochemischer Verfahren maßgeblich beteiligt. 1964 wurde er auf den neu geschaffenen Lehrstuhl für Technische Chemie der Universität Stuttgart berufen. 1970 schließlich nahm er den Ruf an die TH München an und leitete den Lehrstuhl für Technische Chemie über seine Emeritierung hinaus bis 1989. Viele Jahre war er Dekan der Fakultät für Chemie, Biologie und Geowissenschaften.

Kurt Dialer gehörte zahlreichen wissenschaftlichen Gremien an. So war er Fachgutachter der DFG und der Arbeitsgemeinschaft Industrieller Forschungsvereinigungen und saß lange Zeit im Vorstand der Gesellschaft für Chemische Technik und Biotechnologie (DECHEMA).

Sein Erfahrungshorizont aus der Industrie und sein breit angelegtes wissenschaftliches Interesse ließen Kurt Dialer Theorie und Praxis in idealer Weise miteinander verbinden. 1986 wurde der renommierte Wissenschaftler mit dem Bundesverdienstkreuz am Bande ausgezeichnet.

link