Prof. Dr. Wolfgang A. Herrmann

Anorganische Chemie

 W. A. Herrmann wurde am 18. Apr. 1948 in Kelheim geboren. Er studierte von 1967-1971 Chemie an der TU München. 1973 promovierte er an der Universität Regensburg bei Prof. Brunner mit dem Thema: „Optisch aktive Übergangsmetalle mit quadratisch-pyramidalen Molekülstrukturen“.

Nach einem Postdoc-Aufenthalt an der Penn State Univeristy bei Prof. Skell folgte im Jahr 1978 die Habilitation an der Universität Regensburg zum Thema "Organometall-Synthesen mit Diazoalkanen".

1979 wurde W. A. Herrmann zu einem Extraordinarius an der Universität Regensburg ernannt. Von hier wechselte er 1982 an die Goethe-Univsersität Frankfurt/Main auf den Lehrstuhl für Anorganische Chemie.

1985 folgte er dem Ruf auf die Ordinarienstelle (C4) an die Technische Universität München als Nachfolger von E.O. Fischer. 1995 wurde er zum Präsidenten der Technischen Universität gewählt und viermal wiedergewählt. 2016 erfolgte Prof. W. A. Herrmanns Emeritierung - sein Präsidentenamt der TUM hielt er bis 2018 inne. Sein Nachfolger wurde Prof. Dr. Thomas F. Hofmann.

Zu seinen Forschungsgebieten zählen:

  • Organometalloxide , z. B. Methyltrioxorhenium CH3ReO3 (MTO), als Katalysatoren in der Olefin- und Aromatenoxidation, sowie Olefin-Metathese und Oxidationskatalyse
  • Heck-Kupplungen mit Hilfe von Palladium-Katalysatoren (C-C-Kupplungsreaktionen)
  • Homogene Zweiphasenkatalyse , insbesondere Reaktionen mit Kohlenmonoxid (z. B. Hydroformylierung)
  • Olefin-Polymerisation durch neuartige Metallocenderivate (in Zusammenarbeit mit polymerorientierten Forschungsgruppen)
  • Ringöffnungsmetathese von Olefinen (ROMP)
  • N-Heterocyclische Carbene als Steuerliganden in der homogenen Katalyse, z. B. Heck-Kupplung, Olefin-Isomerisierung und Olefin-Hydroformylierung
  • Moderne Materialien , z. B. MOCVD für Abscheidungen dünner Filme (Metallbeschichtungen und oxidische Abscheidungen wie z. B. Lithiumniobat aus flüchtigen metallorganischer Prekursoren sowie oxidische Keramiken als Dünnfilme)
  • Organische Metallnitride (Synthese und katalytische Eigenschaften, z. B. von [(CH3)3CCH2]3MoN
  • Computerchemie (Ausgewählte Problemstellungen der Homogenkatalyse mit Hilfe theoretischer Methoden)
  • Nachwachsende Rohstoffe: Wertveredelung durch Oleochemie (z. B. Olefin-Metathese, Olefin-Oxidation)